SPF

FAMILIEN STÄRKEN & RESSOURCEN AKTIVIEREN

Was ist SPF?

SPF (Sozialpädagogische Familienbegleitung) ist ein Angebot für Familien oder einzelne Familienmitglieder, welche beispielsweise bei Erziehungsfragen, bei der Bewältigung von Alltagsproblemen, bei der Strukturierung des Alltags, bei der Lösung von Konflikten und Krisen, bei der Suche nach Entlastungsmöglichkeiten oder / und bei Kontakten zu Behörden und anderen Hilfssystemen Unterstützung benötigen. SPF begleitet Familien bei der Bearbeitung unterschiedlichster familiärer Problemlagen und verbessert dadurch die Lebensbedingungen der betroffenen Familien.

SPF befindet sich an der Schnittstelle zwischen Familienberatung, Hilfe für den Alltag und Kindesschutz und wird in der Regel von Privaten, Beiständen, der KESB, Jugendanwaltschaft, SOZB hinzugezogen.

Wann macht SPF Sinn?

  • Wenn Eltern bei der Alltagsbewältigung und bei der Erziehung ihrer Kinder überfordert sind


  • Wenn sich die schwierigen Lebensumstände der Eltern (Überlastung, Krankheit, Sucht, Arbeitslosigkeit, Armut usw.) auf die Entwicklung

       und Lebensqualität der Kinder und Jugendlichen auswirken


  • Wenn Konflikte im Zusammenleben der Familie auftreten


  • Wenn Kinder und Jugendliche zu Hause oder in ihrem weiteren sozialen Umfeld Verhaltensauffälligkeiten zeigen


  • Wenn eine Kindswohlgefährdung vorliegt


  • Wenn Rückplatzierungen von Kindern und Jugendlichen anstehen


  • Wenn Kindsübergaben begleitet werden müssen

Grundhaltung von IBF:

IBF hat grossen Respekt vor dem Engagement, welches Eltern im komplexen und herausfordernden Familienalltag zeigen. Eingeschlichene und ungünstige Muster oder herausfordernde Alltagsprobleme können unendlich viel Energie rauben und Familien­systeme in Not bringen.

Ziel der Begleitung von IBF ist, dass Eltern gestärkt, ungünstige und eingeschlichene Muster durchbrochen, Ressourcen optimal genutzt, sinnvolle Handlungsstrategien gefunden und Eltern wieder handlungsfähig werden. 

IBF legt grossen Wert auf eine respektvolle, feinfühlige aber auch offene, ehrliche und direkte Kommunikation. Gemeinsam werden Lösungen gesucht, welche zu den jeweiligen Familiensystemen passen und die vorhandenen Ressourcen der Familie und des Sozialraumes miteinbeziehen.

IBF arbeitet in der Regel auf der Ebene der Eltern und unter Einbezug ihrer Ressourcen. Dahinter steckt das Wissen darüber, dass die Eltern den grössten Einfluss auf ihre Kinder ausüben und die Stärkung ihrer Fähigkeiten sich unmittelbar auf das Kindswohl auswirkt. Diese Grundhaltung basiert auf einer Eltern-aktivierenden, systemischen, lösungs- und ressourcenorientierten Grundlage und entspricht in vielen Grundsätzen den Erkenntnissen des SIT-Ansatzes:

  • Eltern wollen aktiv sein - sie wollen ihre Probleme und die Probleme ihres Kindes selbst angehen und lösen.


  • Wenn Eltern im Hilfeprozess inaktiv sind, ist dies in erster Linie durch Rollenzuweisungen im Hilfeprozess bedingt.


  • Sehr viel mehr Eltern als bisher angenommen wären bereit, den Hilfeprozess für ihr Kind aktiv zu gestalten. Sie brauchen Angebote, die ihnen eine aktive Rolle einräumen.



  • Je stärker Eltern im Hilfeprozess beteiligt sind, umso wirkungsvoller und nachhaltiger ist die Hilfe für ihr Kind.

Ablauf der SPF:

In einem ersten Schritt findet ein Kennenlernen statt, wobei Fragen geklärt und die Ziele der Begleitung definiert werden. Die Begleitung wird dem Auftrag entsprechend angepasst und kann ganz individuell ausfallen.

Grundsätzlich findet die SPF-Begleitung zu Hause bei den Familien im konkreten Familienalltag statt. Erfahrungsgemäss macht es Sinn, dass die Einsätze zu Beginn einmal wöchentlich stattfinden. Die Besuche dauern durchschnittlich zwischen einer und drei Stunden. Im Verlauf der ersten Besuche zeigt sich, in welcher Intensität die weiteren Einsätze stattfinden sollten. Eine SPF-Begleitung dauert in der Regel zwischen 3 Monaten und 2 Jahren. Bei Standortgesprächen und beim regelmässigen Austausch mit allen Beteiligten werden Ziele ausgewertet und allenfalls weitere Schritte geplant.

Die Eltern beschreiben anhand konkreter Beispiele aus dem Alltag bisherige Verhaltensformen oder Problemsituationen. Mit Unterstützung von IBF werden erfolgsversprechende Ideen und Methoden gesucht. Die Eltern bestimmen, welche Ideen ihnen zusagen und diese werden eingeübt, reflektiert, angepasst und ausgewertet. Die Lösungssuche wird je nach Familiensystem und Auftragsbeschreibung individuell ge­staltet und kann daher sehr unterschiedlich ausfallen (z.B. Gespräche / Coaching, Unter­stützung beim Strukturieren des Alltags, Rollenspiele, organisieren von geeigneten Hilfs­mitteln, verschriftlichen von Abmachungen, Suche und Organisation von Entlastungs­möglichkeiten).

IBF bietet auf Wunsch zudem eine Nachbetreuung in Form von telefonischer Beratung oder vereinzelten Einsätzen an.

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